Unten störungsfrei fahren, oben störungsfrei arbeiten

– wie Innovationen die Baubranche voranbringen

Einige Brücken wie die Golden Gate Bridge oder die Tower Bridge sind weltbekannt – die meisten hingegen werden im Alltag kaum wahrgenommen. Dennoch sind sie für die Infrastruktur unverzichtbar und stellen Ingenieure oft vor große Herausforderungen, besonders wenn Bauarbeiten den Verkehr beeinträchtigen. Ziel ist es daher, Kosten zu senken, Bauzeiten zu minimieren, den Verkehr möglichst wenig zu stören und langlebige Qualität zu schaffen. Ein Beispiel dafür ist die Talbrücke Thulba, eine neue Stahlverbundbrücke, die als Ersatzbau entsteht.

Um den Verkehr so wenig wie möglich einzuschränken, wird der Neubau der Talbrücke in zwei Teilbauwerke aufgeteilt, die nacheinander errichtet werden. Nach der Fertigstellung des ersten Teilbauwerks wird der Verkehr auf die neue Brücke geleitet, die ursprüngliche, mehr als 50 Jahre alte Brücke wird zurückgebaut und das zweite Teilbauwerk errichtet. Der Neubau wird dann 460 Meter lang und 53 Meter hoch sein. Die Adam Hörnig Baugesellschaft mbH und Co.KG (AHA) ist für den Bau der neuen Stahlverbundbrücke verantwortlich und hat bereits das erste Teilbauwerk abgeschlossen. Beim zweiten Teilbauwerk geht AHA allerdings neue Wege und setzt auf eine innovative PERI Lösung: Die VCT Kragarmbahn. Hierfür wurde AHA 2025 mit dem bauma Innovationspreis in der Kategorie „Bauen“ ausgezeichnet.

Was macht die PERI Lösung besser?

Beim Bau von Stahlverbundbrücken kommen herkömmlich Schalwagen zum Einsatz, die auf dem Stahlbau aufsitzen, um die Fahrbahnplatte im Ortbetonverfahren herzustellen. Diese Methode hat eine Reihe von Nachteilen. Da die Schalwagen oben auf dem Stahlbau aufsitzen, werden sogenannte „Stühlchen“ an den Stahlbau geschweißt, auf denen die Schalwagen bewegt werden. Diese verbleiben im Beton und führen dazu, dass die Qualität und Lebensdauer der Fahrbahnplatte verringert werden. Außerdem ist ein oben fahrender Schalwagen auch ein Hindernis bei Bewehrungsarbeiten, selbst beim Betonieren ist ein solcher  Wagen störend. Hier spielt die VCT Kragarmbahn ihre Vorteile aus und das überzeugte AHA davon, für das zweite Teilbauwerk mit der PERI Innovation die richtige Lösung gefunden zu haben.

  • Peter Wagner
    Bereichsleiter, Adam Hörnig Baugesellschaft mbH & Co. KG

    Die Kragarmbahn gibt uns die Chance, die Branche voranzubringen. Sie bietet eine schnelle, flexible und nachhaltige Lösung – ohne die Einschränkungen herkömmlicher Schalwagen.

Was das System in der Praxis auszeichnet, ist seine Anpassungsfähigkeit. Die modulare Struktur lässt sich exakt auf die Bedingungen der Thulbabrücke einstellen und bietet ein hohes Maß an Sicherheit für alle Beteiligten. Die VCT Kragarmbahn fährt unterhalb des Stahlbaus. Die Aufhängepunkte entlang des Stahlbaus können flexibel geplant und an mögliche Störstellen angepasst werden, wodurch die Lösung passgenau für die Thulbabrücke geplant werden konnte.

Die Flexibilität spiegelt sich auch dadurch wider, dass die Kragarmbahn an jeder beliebigen Stelle positioniert werden kann, um dort zu betonieren. Auch das Pilgerschrittverfahren ist mit VCT möglich, also das problemlose Unterfahren bereits betonierter Abschnitte in beiden Richtungen.

Durch die unten fahrende Lösung entsteht ein von oben frei zugänglicher Arbeitsplatz. Dadurch können Bewehrungsarbeiten schneller und mit höherer Qualität durchgeführt werden, ebenso wie die Betonage der Fahrbahnplatte. Das führt zu kürzeren Taktzeiten, kürzeren Bauzeiten und weniger Emissionen – da das Bauwerk schneller dem Verkehr übergeben werden kann und kürzere Bauzeiten zu kürzeren Stauzeiten führen.

Weil mit der VCT Kragarmbahn Durchdringungen des Betons der Vergangenheit angehören, erhöht sich dadurch auch die Qualität der Fahrbahnplatte, Risse werden vermieden, und somit entstehen Bauwerke, die sich durch eine längere Lebensdauer auszeichnen.

  • Stefan Pfister
    Produktmanager bei PERI SE

    Mit VCT bauen wir schneller, besser und nachhaltiger – dank nicht vorhandenen Durchdringungen der Fahrbahnplatte in einer Qualität, die vorher nicht möglich war.

Am Beispiel der Talbrücke Thulba zeigt sich, wie Know-how, Produktentwicklung und Projektumsetzung durch innovative Lösungen, partnerschaftlichen Austausch und Offenheit für Neuerungen Hand in Hand gehen und wie dadurch ein Fortschritt für die Baubranche entsteht.

  • Moritz Baur
    Produktmanager bei PERI SE

    Mit der VARIOKIT VCT Kragarmbahn schaffen wir eine Lösung, die den Bauprozess nicht nur beschleunigt, sondern auch höchste Präzision und Qualität ermöglicht. Der bauma Innovationspreis ist für uns eine große Bestätigung – und gleichzeitig ein Ansporn, den Brückenbau weiterzudenken. Gemeinsam mit der Adam Hörnig GmbH setzen wir ein Zeichen für nachhaltige Bauprozesse und freuen uns darauf, das System in vielen weiteren Projekten einzusetzen.

Neue Projekte lassen nicht lange auf sich warten. So ist die VCT Kragarmbahn aktuell bereits für den Bau einer weiteren Brücke in Kroatien im Einsatz. Mit ihrer Fähigkeit, Geschwindigkeit und Qualität im Bau von Stahlverbundbrücken deutlich zu steigern, setzt die VCT Kragarmbahn neue Maßstäbe und treibt die Baubranche zukunftsweisend voran – ganz unabhängig davon, ob die Brücken zu weltbekannten Bauwerken werden oder „lediglich“ ihren Beitrag zu einer funktionierenden Infrastruktur leisten.

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